Chris Langton's Ameise ist ein schönes Beispiel dafür, daß ein einfaches System mit einfachen Regeln sowohl komplexe chaotische, als auch komplexe geordnete Strukturen aufbauen kann, und das ohne die Verwendung des Zufalls. Eine Ameise sitzt auf einem großen weißen, aber quadratisch kariertem, Blatt Papier, (also kein Schachbrettmuster), und blickt in Richtung eines Nachbarfeldes. (In der Bilderserie blickt sie im ersten Bild nach unten.) Wenn das Feld auf dem sie sitzt weiß ist, dann färbt sie es schwarz, dreht sich um 90 Grad nach rechts, und geht auf das nächste Feld. Wenn das Feld auf dem sie sitzt schwarz ist, dann färbt sie es weiß, dreht sich um 90 Grad nach links, und geht auf das nächste Feld. (Das waren schon alle Regeln.) Wer glaubt, nun wird es langweilig, der irrt. In den ersten 10000 Schritten entsteht ein komplexes chaotisches Muster. Wer glaubt, das geht nun immer so weiter, der irrt wieder, denn dann baut die Ameise eine regelmäßige Straße. Zu allem Überfluß hat die Ameise zwar symmetrische Verhaltensregeln, aber die Muster die sie damit erzeugt, sind asymmetrisch. Das Muster ist zwar nur dann vorhersagbar, wenn man nachmacht, was die Ameise tut, aber es ist streng deterministisch.